ZDF
ZDFzeit
Report, Dokumentation • 22.01.2019 • 20:15 - 21:00
Produktentwickler Sebastian Lege demonstriert in einem feurigen Experiment, wie man Stärkepulver herstellt - die Hauptzutat vieler Tütensuppen und Instantsoßen.
Vergrößern
Produktentwickler Sebastian Lege kennt die Tricks der Lebensmittelindustrie. Für ZDFzeit besucht er diesmal eine Algenfabrik und eine Metzgerei, stellt in seiner Food-Werkstatt u.a. Schoko-Creme ohne Schokolade her und bittet Testesser zur Verkostung.
Vergrößern
Produktentwickler Sebastian Lege demonstriert, wie es Herstellern mithilfe natürlicher Farbstoffe auf Algenbasis gelingt, Lebensmittel sogar in knalligen Farbtönen wie Blau auf den Markt zu bringen.
Vergrößern
Logo ZDFzeit
Vergrößern
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2019
Report, Dokumentation
Ob Schinken, saftiger Sauerbraten oder süße Leckerei - es gibt fast kein Lebensmittel, an dem die Industrie nichts zu tricksen hat. Sebastian Lege weiß, wie's geht, und deckt Schummeleien auf. Der Produktentwickler nimmt unter anderem Tütensuppen, Kochschinken und Doppelkekse unter die Lupe. Wo wird an wertvollen Zutaten gespart, ohne dass man den Unterschied schmeckt? Und welche Tricks dienen nicht nur Herstellern, sondern auch dem Verbraucher? Wer hat sich nicht schon einmal darüber geärgert, dass Butter aus dem Kühlschrank steinhart ist, ohne Kühlung aber schnell zu laufen anfängt? Abhilfe versprechen da verschiedene Produkte auf Butterbasis, die bei jeder Gelegenheit streichfest sind. Doch wie viel Butter steckt tatsächlich drin? Und welche Zutaten sorgen für die anwenderfreundliche Konsistenz? Sebastian Lege demonstriert, wie die Industrie durch den Einsatz von Hilfs- und Zusatzstoffen - und vor allem durch ganz viel Wasser - geschmeidige und äußerst lukrative Produkte erschafft, die zwar nach Butter schmecken, aber kaum welche enthalten. Und was kommt drauf aufs Butterbrot? Kochschinken ist bei vielen äußerst beliebt, nicht zuletzt, weil es den schon für 60 Cent pro 100 Gramm im Supermarkt gibt. Doch was unterscheidet den preiswerten Discounter-Aufschnitt vom deutlich teureren Metzgerschinken? Das zeigt Sebastian Lege in einer nordhessischen Traditionsmetzgerei. Der beliebteste Trick dabei: Anstatt großer, natürlich gewachsener Schweinekeulen werden kleinere, preiswerte Fleischstücke mithilfe von Phosphat und Hitze zu einem Block verklebt. Das Resultat ist fast nur vom Fachmann zu erkennen. Ein Test unter Sauerbraten-Liebhabern soll klären, ob der "Pulver-Trick" funktioniert: Sebastian Lege zaubert aus wenigen Industrie-Zutaten ohne Fleisch oder echte Gewürze ein Soßenpulver, das im Handumdrehen angerührt und servierfertig ist. Diese Instantsoße - vergleichbar der, die man für wenige Cent kaufen kann - setzt er nichtsahnenden Testessern vor. Bemerkt jemand den Schwindel? Nebenbei wird erklärt, welchen lebensmittelrechtlichen Unterschied es macht, ob auf der Packung "Braten-Soße" oder "Soße zum Braten" steht. Das am meisten verwendete Pulver der Tütensuppen-Fabrikanten ist Kartoffelstärke. Doch warum? Und wie stellt man das vielseitige Pulver her? "ZDFzeit" liefert die Antworten. Neben fiesen Tricks gibt es auch clevere, wie zum Beispiel die Verwendung von Algen als Alternative zur Chemiefabrik. Konkret geht es um die Herstellung von Farbstoffen. Synthetische Farbstoffe stehen seit Jahren in der Kritik, doch für viele Farbtöne fehlten bislang natürliche Alternativen, vor allem bei der Farbe Blau. Doch trickreichen Bio-Ingenieuren gelang die Gewinnung eines intensiv blauen Proteins aus Spirulina-Algen, die in einer lichtdurchfluteten Halle in kilometerlangen Glasröhren gezüchtet werden. Außerdem widmet sich die Dokumentation dem kleinen, aber feinen Unterschied zwischen Schoko und Schokolade. Was nach reiner Wortklauberei klingt, ist in Wahrheit ein beliebter Trick der Lebensmittelindustrie. Denn wo Schoko oder Choco draufsteht, muss keine echte Schokolade drinstecken, denn die unterliegt strengen Kriterien bei den Zutaten. Sebastian Lege demonstriert, wie man ohne Schokolade, nur mit ein wenig Kakaopulver und Billig-Rohstoffen, für den Schoko-Geschmack beispielsweise in der Doppelkeks-Füllung sorgt.